Nordhessen und der KSV Hessen Kassel – Die Lage ist gut!
Essay 5. Mai 2022Beim Blick auf die Deutschlandkarte fällt auf, dass mitten im Herzen der Republik eine Lücke klafft: Dort gibt es keinen Fußball-Club, der höher als Regionalliga spielt. Fans im Westen haben es mit Dortmund, Schalke, Bochum, aber auch Bielefeld und Paderborn leicht, einen Club in der Nähe zu besuchen. Hannover und Frankfurt auf der Nord-Süd-Achse sowie Leipzig im Osten komplettieren die Landkarte in der Mitte, wenn es um Bundesliga-Fußball geht.
Das nordhessische Oberzentrum um die Stadt Kassel verfügt mit dem 18.737 Zuschauer fassenden Auestadion über ein wahres Juwel. Ein modernes Leichtathletik- und Fußballstadion, das derzeit im Schnitt von knapp 2.000 Besuchern bei den Heimspielen des in der viertklassigen Fußball-Regionalliga Südwest spielenden KSV Hessen Kassel genutzt wird. Im Bereich des Fußballs ist der KSV Hessen Kassel die einzige Vereinsmarke im Umkreis von rund 100 Kilometern. Innerhalb dieses Einzugsgebiets leben rund 1 Mio. Menschen.
Vor der Saison 2021/22 gab es einen großen Umbruch. Die Mannschaft gehört nun mit einem Altersschnitt von 24 Jahren mit zu den jüngsten Teams in der Regionalliga Südwest. Der Umbruch hatte auch wirtschaftliche Gründe: Die Einschränkungen durch Corona und die letzte Geisterspiel-Saison 2021/22 haben ordentlich Körner gekostet. Der Kader wurde verjüngt und es wurde gezielt auf die Jugendförderung gesetzt. Der eingeschlagene Weg stimmt die Verantwortlichen zuversichtlich: Das junge und im Kern regionale Team um Trainer Tobias Damm (ehemaliger Bundesligaspieler beim 1. FSV Mainz 05) begeistert mit schnellem Offensivfußball. Man sieht deutlich, dass jeder im Löwenrudel alles gibt. Das sehen Fans und Sponsoren in Nordhessen gerne und macht Löwenfans stolz. Die Saison 21/22 beendete der KSV mit einem im Vergleich zu den Mitbewerbern deutlich geringeren Etat mit 51 Punkten auf einem sehr guten siebten Tabellenplatz. Bemerkenswert, bedenkt man, dass einige finanzstarke Teams, die deutlich mehr Geld investiert haben, um den Klassenerhalt kämpfen müssen.
Eine durchschnittliche Regionalligasaison mit einem im Mittelfeld platzierten Kader erfordert einen Etat zwischen 1,5 bis 2 Mio. Euro. Aufstiegsaspiranten, so wird hier und da gemunkelt, verfügen mitunter über das doppelte Volumen. Wobei Geld allein auch nicht den gewünschten Erfolg bringt. Es kommt auch auf den Teamspirit an, denn das Gefüge in der Mannschaft muss passen. Auf und neben dem Platz müssen viele Rädchen ineinandergreifen, damit der Erfolg kommt. Der KSV Hessen Kassel ist mit einem Vereinsetat von 1,1 Mio. Euro in diese Runde gestartet, wohlgemerkt für den gesamten Verein! Das ist vermutlich einer der niedrigsten Etatansätze in der Liga. Insofern ist man in Kassel mit dem bisherigen Saisonverlauf auch sehr zufrieden. Das Saisonziel lautete Klassenerhalt.
Mittelfristig will der Verein durch sportlich attraktiven Fußball jedoch regelmäßig in höheren Tabellenregionen auftauchen und eines Tages auch wieder ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden. Danach lechzen nicht nur viele Löwenfans, sondern auch viele Menschen in Nordhessen fordern größere Ambitionen. Damit es dazu kommt, ist der Club auf viele Unterstützer angewiesen, die als Zuschauer und Sponsoren den eingeschlagenen Kasseler Weg mitgehen und dazu beitragen, den Löwen eines Tages zu neuem sportlichem Glanz zu verhelfen. Die Macher beim KSV Hessen Kassel arbeiten daran, Schritt für Schritt und vor allem nachhaltig an dieser Zielerreichung. Doch das braucht Zeit, Manpower und vor allem finanzielle Mittel.
Ein riesiges Zuschauerpotential, das gehoben werden will
Ein Highlight der jüngeren Zeit ist das „Rekordspiel“. Im Jahr 2019 besuchten bei einem Spiel der fünftklassigen Oberliga („Hessenliga“) der beiden Lokalrivalen des KSV Hessen Kassel und KSV Baunatal am Ostermontag über 15.500 Menschen das Auestadion. Das Spiel stand ganz unter dem Motto „Fußball bewegt Nordhessen“. Es bewegte Nordhessen. Auch eine repräsentativ angelegte Studie der Universität Kassel aus dem Jahr 2017 bescheinigt, dass das Einzugsgebiet bei entsprechendem Angebot Zuschauerzahlen von bis zu 60.000 Personen hergibt. Einzige Herausforderung: dieses Potential abzurufen! Es ist in der Region Nordhessen zweifellos vorhanden, es wartet nur darauf, angezapft zu werden.
Der KSV Hessen Kassel ist ein Verein, der Emotionen und Gefühle weckt!
Die Löwen, wie die Mannschaften des Vereins aufgrund des Wappentieres – dem Hessen-Löwen – genannt werden, sind ein Traditionsverein mit bewegter Geschichte. Aufstiege, Abstiege und verschiedene Ligen. Viele Fußballvereine haben eine bewegte Vergangenheit. Der KSV Hessen Kassel hat eine Geschichte, die kein anderer Club in Deutschland vorzuweisen hat: 1985 fiel der nordhessische Traditionsverein erst am letzten Spieltag der 2. Bundesliga vom ersten auf den vierten Tabellenplatz zurück. Der sicher geglaubte Bundesligaaufstieg, den er zuvor fast schon sicher in der Tasche zu haben schien, war dahin. 13 Jahre später fand sich der Klub in der achtklassigen Kreisliga A wieder und kickte gegen Mannschaften wie Wolfsanger II und den FC Frommershausen. Doch schon da kamen nicht selten mehr als 1.000 Zuschauer zu Heim- und Auswärtsspielen der „Löwen“. 2006 gelang die langersehnte Rückkehr in obere Ligen. Der KSV Hessen Kassel stieg in die damals drittklassige Regionalliga auf. Mehr als 4.000 Kasseler Fans begleiteten ihre Mannschaft damals an den Bornheimer Hang nach Frankfurt, wo man im entscheidenden Spiel 1:0 gewinnen konnte. Es folgten viele Jahre in der Regionalliga Südwest. Unvergessen bleibt der Meistertitel in der Saison 2012/13. Doch ab dieser Saison stiegen die Meister nicht mehr automatisch auf, sondern sie mussten in eine weitere Aufstiegsrunde, in der die Löwen gegen die Störche des KSV Holstein Kiel unterlegen waren. Eine tragische Geschichte, hält sich unter Kasseler Anhängern doch hartnäckig das Gerücht, dass der Club einem Fluch unterlegen sei, der ewige Nichtaufsteiger zu sein. Mit dem Verpassen des Aufstiegs in der Relegation gegen Kiel wurde dem auch ein weiteres Kapitel hinzugefügt, dass die Fanseele bis heute belastet.
Die vielen Jahre in der Unterklassigkeit gingen an dem Verein auch nicht folgenlos vorbei. 2018 gelang es mit vereinten Kräften, den Verein nach einer Insolvenz wirtschaftlich zu konsolidieren. Auf einem neuen und breiteren Fundament werden seitdem zahlreiche Weichen für eine erfolgreiche und vor allem wirtschaftlich solide Zukunft gestellt. Dies wird durch eine breite Basis von derzeit über 150 Partnern und Sponsoren verdeutlicht, die den KSV Hessen Kassel unterstützen. Dabei sind alle Partner und Sponsoren willkommen und für jeden Unterstützer entwickelt die Marketingabteilung des KSV Hessen Kassel ein maßgeschneidertes Angebot.
Nur mit viel Herzblut und Leidenschaft ist der Kasseler Weg möglich: Aufgrund des geringen Etats wird vorwiegend im Ehrenamt und Teilzeitmodell gearbeitet. Vorstand und Aufsichtsrat führen den Verein ehrenamtlich. Hinzu kommt die Geschäftsstelle, die mit sechs Mitarbeitenden (die sich übrigens 2,0 Vollzeitstellen teilen) für den reibungslosen Betrieb sorgt. Auch die sportliche Leitung sowie das spielende Personal verdient seine Brötchen tagsüber bei anderen Arbeitgebern oder geht einem Studium/Ausbildung nach. Auch die reichweitenstarken Internetkanäle (Homepage, Facebook, Instagram, YouTube) werden von einem ehrenamtlichen Medienteam mit Inhalten gefüttert und so die Fans auf dem Laufenden gehalten. Gerade während der Geisterspiele in der Corona-Zeit haben unsere Social Media-Kanäle vermehrt Zuspruch gefunden und wurde von sowohl von Fans als auch von Sponsoren gelobt.
Die Lage ist gut
Die Lage mitten in Deutschland mit einer sehr guten Verkehrsinfrastruktur bietet ein gigantisches Potential, das sich nicht nur in der Wirtschaft längst herumgesprochen hat. Auch der Fußball kann als Sportart Nummer eins einen Teil zum Standortmarketing beitragen. Um jedoch langfristig sportlich und wirtschaftlich erfolgreich arbeiten zu können und die Regionalliga nicht die Endstation nach oben bleiben soll, ist ein Verein wie der KSV Hessen Kassel auf die Unterstützung zahlreicher Partner angewiesen. Vor allem Sportsponsoring wird von Konsumenten und Entscheidern gleichermaßen als positiv, emotional und sympathisch wahrgenommen. Die Angebotspalette reicht vom Platinsponsor über Trikot-, Gold-, Premium- und VIP-Partner bis zum Catering- und Nachwuchspartner. Für jedes Budget gibt es in Kassel ein passendes Angebot.
Durch die günstige Lage Kassels lässt sich an diesem Standort Großes entwickeln. Nicht zu vergessen, auch die nah angrenzenden Regionen Ostwestfalen, Südniedersachen sowie Westthüringen liegen im unmittelbaren Einzugsgebiet – nicht nur zur Rekrutierung von Spielern, sondern auch für Firmen, die auf der Suche nach Mitarbeitenden und Auszubildenden sind. Dazu verfügt der Standort Kassel über hervorragende Trainings- und Spielbedingungen. Direkt am Auestadion gelegen gibt es mehrere Kunstrasen- und Rasenplätze sowie ein vereinseigenes Funktionsgebäude und Kraft- sowie Sozialräume. Zu den hervorragenden Trainingsbedingungen tragen das benachbarte Fitnessstudio sowie das Sportinstitut der Universität Kassel bei. Die Wege sind kurz und alles, was das Fußballerherz an Infrastruktur begehrt, ist vorhanden. Mancher Spieler, der nach Kassel wechselt, kommt schnell ins Träumen und fragt sich, was es denn noch braucht, um eine Liga höher zu spielen. Die Antwort ist relativ simpel: Viele Unterstützer, ein gutes Team und auch ein Quäntchen Glück kann nicht schaden!
Der Verein setzt auf die Jugend
Der KSV verfügt neben der 1. Herren-Mannschaft, die unter semi-professionellen Bedingungen arbeitet, über insgesamt 15 Teams im Spielbetrieb. Mit 10 männlichen Nachwuchsmannschaften (von der U-10 bis zur U-19), zwei Frauen-Mannschaften, ein C-Juniorinnen-Team sowie den Senior*innen-Teams (1. Mannschaft, 2. Mannschaft / U21-23, 1./ 2. Frauen-Mannschaft) verfügt der KSV Hessen Kassel über eine breite Basis in der Jugendausbildung von Jungs und Mädchen.
Die U-19 (A-Jugend) spielt in dieser Saison in der DFB-A-Junioren-Bundesliga Staffel Süd/Südwest gegen den Bundesliga-Nachwuchs des FC Bayern München, Eintracht Frankfurt, 1. FC Nürnberg, 1. FC Kaiserslautern oder Darmstadt 98. Das ist bemerkenswert, gibt es in Kassel doch kein Nachwuchsleistungszentrum. Für die Jungs, die als Underdog gestartet sind, auch insgesamt keine einfache Saison. Der Aufstieg unterstreicht dennoch die Bedeutung, die die Jugendarbeit als das Fundament im Verein hat. Zudem ein hervorragendes sportliches Aushängeschild. Um jedoch langfristig sportlichen Erfolg in der Region Kassel, Nordhessen und darüber hinaus zu erreichen sowie die Talente von morgen in der Region zu halten, ist der Aufbau eines Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) unumgänglich. Es gibt bereits fortgeschrittene Bemühungen, gemeinsam mit dem Volkswagen Werk Kassel – einem starken Partner des KSV – und mit dem KSV Baunatal sich auf den Weg zum Aufbau eines NLZ zu machen. In der aktuellen Saison haben sowohl die U-15, als auch die U-17 gute Chancen, um den Aufstieg in die höchsten Jugendspielklassen mitzuspielen. Eine Investition in die Jugendarbeit ist somit für alle Beteiligten immer ein Gewinn.
Werte sind der Klebstoff unserer Gesellschaft
Die Löwen engagieren sich selbstverständlich auch abseits des Fußballplatzes für gesellschaftliche Werte: Mit zahlreichen Aktionen und Initiativen setzt sich der KSV Hessen Kassel für wichtige gesellschaftliche Themen ein. Dazu gehört vor allem die Vermittlung von Werten, wie Fairplay, Respekt und Teamgeist und die Förderung der Leistungsbereitschaft. Werte, die für die Jugendlichen auch bei der späteren Berufswahl bedeutsam sind.
Löwen gegen Rassismus
Aber auch die besonders wichtige Aufgabe der gesellschaftlichen Integration wird durch verschiedene Aktionen gefördert. Nicht nur, dass die Wurzeln der Spielerinnen und Spieler im Verein in rund 25 Nationen liegen, auch durch die Teilnahme als Partner der Toleranzinitiative „Offen für Vielfalt“ untermauert der KSV die soziale Verantwortung gegenüber der Stadtgesellschaft, um für wichtige Themen einzustehen und dafür die eigene Plattform bereitzustellen. Das Engagement des Vereins in der Antirassismus-Arbeit läuft unter dem Motto „Löwen gegen Rassismus“, die gemeinsam mit dem Kasseler Fanprojekt „Fullestadt“ umgesetzt wird, hat es auch in die überregionale Berichterstattung geschafft: So berichtete die Sportschau in ihrem Format „Sport Inside“ über den Kampf gegen rechte Fans in unterklassigen Stadien. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, mehr Verantwortung zu übernehmen und eine klare Haltung einzunehmen. Zum Sport-Inside-Beitrag: https://www.youtube.com/watch?v=kF_Fez1QS6E).
Der KSV Hessen Kassel engagiert sich als gemeinnütziger Verein auch mit weiteren Aktivitäten für die Gesellschaft: Jüngstes Beispiel ist der furchtbare Krieg Putins in der Ukraine. Als ein Zeichen der Solidarität spielte der Verein Anfang März im Hessenpokal (Verbandsländerpokal) in blau-gelben Solidaritätstrikots. Damit es nicht nur bei einer symbolischen Aktion blieb, wurden diese Trikots meistbietend versteigert. Über 5.000 Euro kamen zusammen, die zugunsten der vom Krieg in der Ukraine betroffenen Menschen gespendet wurden. Auch ein Vereinsbus ist mit Hilfsgütern an die polnisch-ukrainische Grenze gefahren.
Das Ziel der Vereinsverantwortlichen ist die kontinuierliche Weiterentwicklung des Vereins in Richtung eines familienfreundlichen, sympathischen, leidenschaftlich kämpfenden, bodenständigen und regional verankerten Vereins, der sich seiner sozialen Verantwortung bewusst ist. Symbolisiert wird dies durch eine „Löwentatze“, die für diese Werte steht und auf dem die Arbeit der Vereinsverantwortlichen fußt. (Link zum Leitbild des Vereins: https://www.ksvhessen.de/leitbild/)
In Nordhessen kann mit vereinten Kräften Großes entstehen. Die traditionsreiche Geschichte des KSV Hessen Kassel soll zusammen mit vielen Partnern – neue und bestehende sowie überregionale wie auch regionale Partner – gemeinsam weiterentwickelt und um ein neues Kapitel ergänzt werden.
Seien Sie ein Teil davon und werden Sie Partner der Löwen des KSV Hessen Kassel!
Weitere Informationen unter: http://b2b.ksvhessen.de
Fakten
- 1.300 Mitglieder, davon über 300 aktive Mitglieder
- rund 150 Partner und Sponsoren
- über 200.000 erreichte Nutzerkonten (Facebook / Instagram) pro Monat
- Bei Heim- und Auswärtsspielen kommentierte Livestreams (Heim: sporttotal.tv / Auswärtsradio: YouTube)
Stadion
- Das Kasseler Auestadion ist seit 1953 die Heimspielstätte der Löwen. Mit 18.737 Plätzen ist es eines der größten Stadien in der Regionalliga Südwest. Das Auestadion bietet in der VIP-Lounge Platz für rund 250 Personen sowie auf den beiden VIP-Balkone nochmal Platz für je 200 Personen, so dass insgesamt 650 Hospitalityplätze verfügbar sind.
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